Der Blick von Außen: Deutsche Wirtschaft nach wie vor attraktiv – Jeder achte britische Unternehmer würde nach Deutschland wechseln

Wer sich in Deutschland mit Unternehmer*innen unterhält, sieht häufig ein schwieriges Bild – eine mehrjährige Rezession, ausbleibendes Wachstum – stark ansteigende Unternehmensinsolvenzen und Personalmangel sind große Herausforderungen. Dazu kommen die politischen Unsicherheiten, kurz vor den Wahlen. Ein Grund für Verdruss oder Abgesang auf den Wirtschaftsstandort Deutschland? Im Gegenteil: Deutschland präsentiert sich als sicherer Hafen in stürmischen Zeiten, wie eine aktuelle iwoca-Umfrage zu den zehn größten Wirtschaftsnationen der Welt unter britischen KMU zeigt: Britische KMU-Unternehmer*innen sehen Deutschland als attraktiven Wirtschaftsstandort mit hoher Lebensqualität und politischer Stabilität.

Trotz Ampel-Aus, Deutschland punktet mit politischer Stabilität 

Wären sie nicht in Großbritannien tätig, würden 12 Prozent der befragten Unternehmer*innen ihr Geschäft am liebsten in Deutschland führen. Damit belegt die Bundesrepublik einen Spitzenplatz hinter den USA (33 Prozent) und vor Kanada (acht Prozent). Der Grund: Trotz Ampel-Aus punktet Deutschland bei den Briten mit politischer Stabilität und Verlässlichkeit. 15 Prozent der Befragten sehen Deutschland hier an der Spitze – direkt nach Großbritannien (19 Prozent) und Japan (17 Prozent). Besonders bemerkenswert: Bei der Lebensqualität belegt Deutschland für 13 Prozent der Befragten den ersten Platz und belegt im Vergleich den fünften Platz. 

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USA führend bei Unternehmensförderung und Wachstumschancen 

Bei der Unterstützung für Unternehmen landet Deutschland ebenfalls im oberen Drittel: 12 Prozent sehen Deutschland hier auf Platz 1, weitere 15 Prozent auf Platz 2. Großes Vorbild sind für die Befragten aus UK jedoch die USA: Mehr als jede*r Fünfte (21 Prozent) sieht die Vereinigten Staaten als führend in der Unterstützung für Unternehmen. Hier kann die Vereinfachung der deutschen Bürokratie für Unternehmen in Zukunft sicherlich noch helfen. 

Allerdings sehen die Unternehmer*innen in den USA (21 Prozent) und China (20 Prozent) größere wirtschaftliche Chancen und Wachstumspotenziale als in Deutschland (11 Prozent). Beim persönlichen Vermögensaufbau belegt Deutschland mit zehn Prozent den dritten Platz hinter den USA (31 Prozent) und Großbritannien (15 Prozent).

Deutschland: Besser als gedacht? 

Interessant: Viele britische Unternehmer sehen ihr Land kritisch bei Wirtschaftswachstum und Unternehmensförderung, bewerten jedoch Deutschland positiv. „Die Umfrage zeigt: Deutschland als Wirtschaftsstandort genießt weiterhin einen exzellenten Ruf – besonders wenn es um Stabilität, Verlässlichkeit und Lebensqualität geht", erläutert Fabian Platzen, Geschäftsführer iwoca Deutschland. 

„Es ist Zeit, dass der Optimismus in Bezug auf das Wachstum zurückkehrt. Trotz der aktuellen Herausforderungen sehen wir positive Signale: Die wirtschaftliche Situation stabilisiert sich und Unternehmen investieren wieder. Als Finanzierungspartner erleben wir täglich, dass Unternehmen auch in schwierigen Zeiten Wachstumschancen suchen – und finden", ergänzt Platzen.

Ihr eigenes Land sehen die britischen Unternehmer*innen jedenfalls sehr kritisch und am schlechtesten bei der Unterstützung für Unternehmen und Wirtschaftswachstum (jeweils 24 Prozent) sowie den geringsten Chancen für den Vermögensaufbau (21 Prozent) im Vergleich der zehn größten Industrienationen.

Zur Umfrage:

Für die Umfrage befragte das Marktforschungsinstitut Stack Data Strategy 500 Unternehmenslenker*innen kleiner und mittlerer Unternehmen in Großbritannien im Dezember 2024 in einer Online-Umfrage. Im Ländervergleich wurden neben Großbritannien und Deutschland auch Brasilien, China, Frankreich, Indien, Italien, Japan, Kanada sowie die USA zur Auswahl gestellt.